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Dein Kind provoziert, hört nicht und macht Quatsch? Das Verhalten von Kindern verstehen lernen

Kinder haben ihre eigene Art, mit der Welt um sie herum zu interagieren. Ihre Handlungen können manchmal echt verwirrend oder herausfordernd sein. Eltern geraten dann schnell in die Falle anzunehmen, dass ihre Kinder sie absichtlich provozieren möchten.

In Wirklichkeit kann das Verhalten von Kindern jedoch gewissermaßen als eine unbewusste Form der Kommunikation gesehen werden, die es zu verstehen gilt.

Wenn wir lernen, diese Sprache ihrer Seele zu lesen – die Sprache der Gefühle und Bedürfnisse -, können wir eine tiefere Verbindung zu unseren Kindern herstellen und eine tiefe, gesunde Beziehungen zu ihnen aufbauen. Lernen wir dies nicht, entsteht zwischen uns und unseren Kindern ein Graben, den wir mit jedem Konflikt um ihr Verhalten, jedem Vorwurf und jeder Bewertung tiefer ausheben. Ohne, dass wir das selbst wollen.

Ausdruck von Gefühlen und Bedürfnissen

Kinder haben noch nicht die Fähigkeit, ihre Gefühle und Bedürfnisse bewusst wahrzunehmen und diese in Worte zu fassen, so wie es Erwachsenen möglich ist. Stattdessen drücken sie ihre Emotionen, das, was sie bewegt und was  sie brauchen, durch ihr Verhalten aus.

Ein wütendes Kind schreit zum Beispiel oder wirft mit Dingen. Ein ängstliches Kind klammert sich etwa an die Eltern, zieht sich zurückziehen oder weint.

Anstatt diese Reaktionen als absichtliche Provokation zu betrachten, sollten wir als Eltern versuchen, die zugrunde liegenden Bedürfnisse und Gefühle zu erkennen.

Bedürfnisse hinter dem Verhalten erkennen

Jedes Verhalten eines Kindes hat einen Grund. Wenn ein Kind trotzig erscheint, könnte es sein, dass es nach Autonomie, also nach Selbstbestimmung und Selbstwirksamkeit strebt. Das ist notwendig, damit ein Kind seine Identität entwickeln kann und lernt, sich sicher in der Welt zurechtzufinden.

Wenn sich ein Kind aggressiv verhält, ist das aufgrund seiner Entwicklung die einzige Möglichkeit, die es gerade hat,  seine Frustrationen auszudrücken.

Empathie und Verständnis zeigen

Statt reflexartig mit Bestrafung oder Schimpfen zu reagieren, dürfen wir als Eltern lernen, Empathie und Verständnis zu zeigen. Wir können dies tun, indem wir unsere Kinder dazu ermutigen, ihre Gefühle auszudrücken, ihnen zuhören und versuchen, ihre Perspektive zu verstehen. Wir können ihnen helfen, Stück für Stück alternative Wege zu finden, um sich ihre Bedürfnisse zu erfüllen, und ihnen dabei helfen, ihren Gefühlen im Laufe ihrer Entwicklung auf andere Weise auszudrücken – doch das braucht Zeit. 

Für viele Eltern ist schwierig, in diesem Zusammenhang mit ihren eigenen starken Gefühlen umzugehen – insbesondere  dann, wenn sie mit herausforderndem kindlichem Verhalten konfrontiert werden.   Gefühle wie Wut, Frustration oder Überforderung erschweren oder verhindern dann oft, dass Eltern ruhig bleiben und einfühlsam reagieren können. Hier können erprobte Selbstregulationstechniken helfen, die du >>>hier in einem kompakten kostenlosen Hörkurs zum Download findest.

Die Empathie- und gelassenheitsbasierte Erziehung ermutigt Eltern dazu, sich ihrer eigenen Gefühle bewusst zu sein, sie anzuerkennen und auf konstruktive Weise zu verarbeiten. Dies kann auch bedeuten, dass Eltern sich Unterstützung suchen, sei es durch den Austausch mit anderen Eltern oder durch ein Coaching, um in einem professionellen Kontext an diesen Themen zu arbeiten und so mehr Leichtigkeit in den Familienalltag zu bringen.

Ein gesunder Weg für Eltern und Kinder

Indem Eltern aktiv an ihrer eigenen emotionalen Gesundheit arbeiten, können sie besser in der Lage sein, die Sprache der Seele ihrer Kinder zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren.

Wenn Eltern lernen, das Verhalten ihrer Kinder zu verstehen, stärkt dies die und Beziehung zu ihren Kindern enorm. Eine tiefe Verbindung und ein starkes Vertrauensverhältnis zwischen Eltern und Kindern bilden die Grundlage für eine gesunde Entwicklung.

Kinder fühlen sich gehört und verstanden, wenn ihre Eltern ihre Gefühle und Bedürfnisse richtig interpretieren können. Dies hilft ihnen wiederum dabei, im Laufe ihres Heranwachsens eigenen Emotionen zu erkennen und zu regulieren.

Es ist wichtig, dass Eltern anerkennen, dass kindliches Verhalten nicht absichtlich provokativ ist, sondern ein Ausdruck der inneren Welt des Kindes darstellt. Indem wir die Sprache der Seele verstehen und sensibel darauf reagieren, schaffen wir eine Atmosphäre des Vertrauens und der emotionalen Sicherheit.

Dies ermöglicht es unseren Kindern, sich selbst besser zu verstehen, ihre eigenen Bedürfnisse zu erkennen und gesunde Wege zu finden, um mit ihren Gefühlen umzugehen. So können sie zu selbstbewussten, mitfühlenden Erwachsenen heranwachsen.