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Deswegen bekommst du dein Kind nicht aus Wut, Schreien und Tränen heraus

Alle Eltern wollen ihren „Job“ so gut wie möglich machen. Sie möchten ihren Kindern zur Seite stehen und sie dabei unterstützen, sich zu gesunden Menschen zu entwickeln, die ein starkes Selbstwertgefühl haben und gleichzeitig gut mit anderen umgehen.

Druck und überhöhter Selbstanspruch

Oft ist da aber nicht nur dieser Wunsch. Bei vielen Eltern herrscht enormer Druck, gepaart mit einem hohen, unrealistischen Selbstanspruch. Wenn uns dann noch in manchen Punkten die Strategien fehlen, wie wir hilfreich mit einigen Situationen umgehen können und wir darüber hinaus noch kein gutes Gefühlsmanagement haben, kann es schwierig werden.

Wenn Kinder zum Beispiel wütend sind, schreien oder weinen, ist das für viele Eltern schwer auszuhalten. Haben sie selbst nicht gelernt, mit ihren Gefühlen umzugehen, wird das Verhalten von Kindern schnell stressend und überfordernd.

Diese Gefühle – gepaart mit Hilflosigkeit – können zum Beispiel aufkommen, wenn wir als Eltern so schnell wie möglich die Situation, die unsere Kinder so aufbringt, lösen und beseitigen wollen.

Das macht viele Eltern hilflos

Das geschieht meist aus zwei Gründen:

1. Starke Gefühle stressen uns selbst, weil wir gelernt haben, dass sie nicht sein dürfen. Dann halten wir sie auch bei unseren Kindern nur schwer oder gar nicht aus.

2. Wir denken irrtümlicherweise, wir müssten die Situationen so schnell wie möglich lösen und „in Ordnung“ bringen, vielleicht weil wir denken, wir müssten unseren Kindern „Leid“ ersparen.

Oft trifft beides aufeinander – und der innere Stress erreicht einen Höchstpunkt. Das ist nicht nur sehr kräftezehrend und auslaugend. Eltern erreichen damit oft noch nicht einmal, dass ihre Kinder sich schneller beruhigen – und werden aus ihrer Hilflosigkeit heraus selbst irgendwann wütend. Das ist dann in etwa so, als würde sich aus all dem Stress und den eigenen starken Gefühle eine meterhohe Wand aus Eis zwischen dir und deinem Kind errichten: Du erreichst es nicht mehr und eure Beziehung kühlt ab.

In solchen Momenten zweifeln viele Eltern an ihrer Fähigkeit, ihre Kinder angemessen begleiten zu können. Sie denken, sie würden es einfach nicht richtig machen. Oftmals beginnen sie auch, an ihrem Kind zu zweifeln und darüber nachzudenken, ob ein direktiverer Erziehungsstil nicht doch besser wäre.

Social Media kann stark verunsichern

Social Media macht es da nicht unbedingt besser. Im Gegenteil:  Tagtäglich werden Eltern von tausenden Tipps auf Instagram und anderen Plattformen bestürmt. Diese vermitteln dann zum Beispiel, dass man die Gefühle des Kindes nur lange genug spiegeln und dem Kind Nähe anbieten muss, um, es zu beruhigen.

Doch aus meinen Coachings und aus meinem eigenen Mamaalltag weiß ich, dass das gar nicht alle Kinder immer so einfach zulassen. Viele werden beim Spiegeln ihrer Gefühle, bei Körperkontakt und beim Anbieten von Lösungen sogar noch wütender und verzweifelter.

Zeit, Geduld und individuelles Vorgehen

Es ist so: Co-Regulation erfordert Zeit, Geduld und oftmals individuelles Vorgehen, das zu deinem Kind und der jeweiligen Situation passt. Ebenso benötigt es Zeit, Geduld und Verständnis, bis Kinder wirklich gelernt haben, mit ihren Gefühlen umzugehen und beispielsweise Wut anders rauszulassen als körperlich und mit Geschrei.

Wenn du übrigens wissen möchtest, wie viel Ruhe und Kraft es einer Mama bringen kann, in solchen Situationen nicht mehr total hilflos zu werden, dann hör dir hier meine Interview mit Dreifach-Mama Britta an, die ich in meinem Mentoring-Programm begleiten durfte:

>>>hier gehts zur Folge

Wenn du auch immer wieder unter Druck gerätst, an dir selbst zweifelst und das Gefühl an dir nagt,  dass du vieles als Mama irgendwie nicht gut genug machst, möchte ich dir etwas Wichtiges ganz offen sagen: Du verlierst da gerade an einer Stelle Kraft, Freude und Leichtigkeit, an der es nicht sein müsste und an der dein Kind dich gelassen und empathisch braucht. Das belastet dich und es kann die Beziehung zu deinem Kind belasten.

Das sind erste Schritte in die Veränderung:

Mach dir bewusst, dass du als Mama [oder Papa] nicht perfekt sein musst. Es ist normal, Herausforderungen zu haben – und dann Wege zu finden, sie zu meistern.

Behandele dich selbst mit Nachsicht, Freundlichkeit und Selbstmitgefühl. Dann ist Veränderung viel leichter.

Übe dich darin, mit deinen eigenen Gefühlen umgehen zu können, damit du präsent und mit deinem Kind verbunden bleiben kannst. >>>Hier schreibe ich darüber, was sonst daran problematisch werden kann.

Zudem ist es hilfreich, Selbstsicherheit in der Elternschaft aufzubauen. Dies kann zum Beispiel durch das Erlangen von Wissen über kindgerechtes Verhalten und das Erfüllen von Bedürfnissen geschehen.

Eltern zu sein, bedeutet die Einladung zur stärksten persönliche Weiterentwicklung unseres Lebens. Und das ist ein kontinuierlicher Weg des Lernens und Wachsens, der nicht nur zu einer stärkeren Bindung und einem harmonischen Miteinander in der Eltern-Kind-Beziehung führt. Auch kannst du dabei über dich hinauswachsen, was sich auch in anderen Bereichen wie deinem Beruf und deiner Gesundheit widerspiegeln kann, wenn du konstruktive Wege findest.