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Bedürfnisorientiert erziehen – es klingt so leicht, warum scheitern wir immer wieder und wie kannst du es schaffen?

Du hast es für dich verstanden und entschieden: Strafen, Drohen, Schreien und Druck sollen in eurem Familienalltag und deiner Erziehung keinen Platz haben. Du weißt, wie wichtig eine bedürfnisorientierte und empathische Erziehung für dein Kind und eure Beziehung ist. 

Vielleicht hast du unzählige Bücher, Blogposts oder Social-Media-Beiträge gelesen, die dir erklären, warum das der richtige Weg ist. Du hast gefühlt jeden Podcast mit Alltagstipps und Strategien gehört.

Und dennoch merkst du im Alltag immer wieder, dass die Umsetzung schwerfällt. Du reagierst doch wieder mit Schimpfen, wirst laut und fühlst dich hilflos. Das frustriert dich – und vielleicht machst du dir sogar Vorwürfe. Aber ich möchte dir eines sagen:

Es liegt nicht an dir oder deinem Kind.

Das Problem sind nicht mangelndes Wissen oder mangelnde Fähigkeiten. Es ist auch nicht so, wie viele Eltern nach verzweifelten Versuchen und Gefühlen des Scheiterns denke, dass „das beim eigenen Kind halt einfach nicht funktioniert“.

Es liegt oft an etwas ganz anderem: an Stress, alten Mustern und unbewussten blinden Flecken, die uns in schwierigen Situationen steuern.


Warum Wissen allein nicht reicht

Viele der Tipps und Strategien zur bedürfnisorientierten Erziehung lesen sich einfach – zumindest in der Theorie. Aber im Alltag stehen wir Eltern vor Herausforderungen, die wir nicht mal eben mit einem Ratschlag aus Social Media und Co. lösen können. Warum? Weil Stress und emotionale Belastung uns in alten Mustern festhalten:

  • Stress verringert die Reiz-Reaktionslücke: Wenn wir gestresst sind, reagieren wir oft automatisiert, statt bewusst zu handeln. Diese Muster stammen häufig aus unserer eigenen Kindheit – sie wurden uns vorgelebt oder durch Erfahrung geprägt.

  • Stress blockiert Mitgefühl und kreative Lösungen: In angespannten Momenten fehlt uns oft die Fähigkeit, uns in unser Kind einzufühlen oder eine gute Lösung für die Situation zu finden. Stattdessen greifen wir auf das zurück, was uns in dem Moment am schnellsten Entlastung bringt – oft Schimpfen oder Drohen.

Das bedeutet nicht, dass du „scheiterst“. Es bedeutet, dass du etwas nachlernen darfst: den Umgang mit Stress und schwierigen Gefühlen.


Du bist nicht allein – warum wir alle Unterstützung brauchen

Vielleicht fragst du dich: Warum schaffe ich es nicht alleine? Ganz einfach: Kein Mensch sieht seine eigenen blinden Flecken. Wir alle brauchen andere Menschen, die uns spiegeln, die uns Perspektiven zeigen, die wir alleine nicht einnehmen können. Gerade in schwierigen Momenten hilft es ungemein, die Situation gemeinsam zu betrachten – mit jemandem, der sie von außen sieht und uns nicht bewertet.

Aus meiner Arbeit weiß ich: Wenn wir in einem geschützten Rahmen – frei von Bewertung – gemeinsam auf schwierige Verhaltensmuster und Situationen schauen, bringen wir Licht in blinde Flecken und damit auch in schwierige alte Muster. Wir können neue Wege erkennen und ausprobieren.

Zusätzlich passiert etwas Wunderbares: In einer guten Beratung oder einem Coaching machst du eine neue positive Beziehungserfahrung. Du wirst angenommen, wie du bist. Du wirst ermutigt und unterstützt. Erfahrungen, die wir selbst in der autoritären Erziehung viel zu selten machen konnten. Und das hilft dir nicht nur, Stress abzubauen, sondern auch gelassener zu werden – im Umgang mit dir selbst, deinem Kind und schwierigen Situationen.


Warum individuelle Unterstützung besser ist als allgemeine Tipps

Tipps und Strategien aus Social Media, Podcasts und auch Büchern haben oft einen großen Nachteil: Sie sind „One Size Fits All“. Sie sind super für den Einstieg, auf jeden Fall! 

Doch jede Familie ist einzigartig. Deine Herausforderungen, deine Muster und deine Situation sind anders als die der anderen – auch wenn es immer viele Gemeinsamkeiten gibt. Es ist auch absolut hilfreich, sich in einem geschützten Rahmen mit anderen Eltern darüber auszutauschen.

Was gegen Stress im Familienalltag nachhaltig und wirksam hilft, sind keine allgemeinen Anleitungen, sondern diesen Entwicklungsweg zu weniger Schimpfen, mehr Verbindung und mehr Gesundheit mit Menschen gemeinsam zu gehen. Dann ist es auch möglich, das wertvolle Wissen wirklich im Familienalltag verankern.


Wie du mehr Gelassenheit und Verbindung in deinen Alltag holst

Wenn du dich immer wieder dabei erwischst, dass du laut wirst, schimpfst oder dich in schwierigen Situationen hilflos fühlst, ist das kein Zeichen von Versagen. Es zeigt nur, dass du Werkzeuge brauchst, die dir helfen, anders mit Stress und Gefühlen umzugehen. Die gute Nachricht: Das können wir auch als Eltern noch  lernen – und sollten es unserer Gesundheit und unseren Kindern zu Liebe unbedingt tun. Für weniger Streit, für ihr Selbstbild und damit sie gesündere Muster entwickeln können.

Ich gebe dir hier jetzt noch drei Möglichkeiten mit auf den Weg, um mehr Bewusstsein für eigene Muster zu bekommen:

  1. Führe ein Tagebuch: Notiere dir Situationen, in denen du emotional reagiert hast. Schreibe auf, was passiert ist, wie du dich gefühlt hast und welche Gedanken dir durch den Kopf gingen. Mit der Zeit erkennst du wiederkehrende Muster.

  2. Reflektiere nach schwierigen Momenten: Frage dich nach einem Konflikt: „Warum habe ich so reagiert? Was hat das in mir ausgelöst?“ Nimm dir ein paar Minuten Zeit, um die Situation ohne Selbstvorwürfe zu analysieren. Da das als Mama nicht immer unmittelbar möglich ist, baue die Zeit am Abend oder Morgen an. Es muss nicht lange sein, aber nimm dir den Moment. Bleib dabei unbedingt frei von Bewertung über dein Verhalten.

  3. Bitte um Feedback: Sprich mit jemandem, dem du vertraust, über deine Herausforderungen. Oft sehen andere Muster oder Verhaltensweisen, die uns selbst nicht bewusst sind, und können hilfreiche Anstöße geben.


Wenn du merkst, dass du dich in diesem Text wiederfindest und du dir Unterstützung wünschst, lade ich dich zu einem kostenlosen und unverbindlichen Beratungsgespräch ein. Gemeinsam schauen wir, ob wir die richtigen sind, um dich dabei zu unterstützen, das wertvolle Wissen über bedürfnisorientierte Erziehung wirklich in deinen Familienalltag zu bringen.

In dem Gespräch schauen wir uns an, wie du nachhaltig weniger schimpfst, gelassener wirst und wieder mehr Freude und Verbindung mit deinem Kind erlebst. 

Hier kannst du ein kostenloses Gespräch vereinbaren.

Hör dir auch meine Podcastfolge dazu an:

Bleib dran, es lohnt sich! Alles Liebe, 

deine Juli

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