Vorfreude, Adventskalender, Kerzenschein – und jede Menge Geschrei & Ärger? Advent und Weihnachten sind für viele Familien eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Auf einer Seite stehen die Vorfreude und der Zauber. Auf der anderen Seite herrscht oft Stress, Überforderung und emotionales Auf und Ab – sowohl bei den Kindern als auch bei uns Eltern.
Erkennst du dich wieder? Du möchtest eine schöne, harmonische Adventszeit schaffen, Momente und Erinnerung, die ein Leben lang bleiben. …Wenn da nicht das Gefühlschaos deines Kindes wäre! Unausgeglichen, trotzig, aufgedreht – du erkennst es kaum wieder.
Und du selbst? Du merkst, dass du gereizter reagierst, obwohl du es besser wissen müsstest und anders willst.
Die Anforderungen des Alltags, hohe Erwartungen an uns selbst und die ständige Begleitung der Kinder lassen unsere Reserven immer weiter schrumpfen.
Und die Wahrheit ist: Stress in der Adventszeit ist 1, kein Zufall und zeigt 2. nur Probleme auf, die wir das ganze Jahr über haben – allerdings wie unter einer Lupe oder einem Brennglas.
Es gibt tiefere Gründe, warum diese Zeit so herausfordernd ist. Sie lassen sich auf 9 zentrale Punkte zurückführen. Wenn du diese erkennst, verstehst du nicht nur, warum Weihnachten oft so herausfordernd ist. Du siehst auch, was das ganze Jahr über belastend und schwierig ist.
Warum die Adventszeit so emotional herausfordernd ist
1. „Ich verstehe mein Kind nicht.“
Warum verhält sich dein Kind so, obwohl es sich doch auf Weihnachten freut? Das liegt oft daran, dass wir Erwachsene Schwierigkeiten haben, die Welt durch die Augen unserer Kinder zu sehen. Wenn uns selbst in der Kindheit niemand emotional abgeholt hat, fällt es schwer, uns in die Bedürfnisse unserer Kinder hineinzuversetzen.
2. „Ich deute das Verhalten meines Kindes falsch.“
Viele von uns haben noch ein veraltetes Bild davon, wie Kinder „sein sollten“. Wenn dein Kind überdreht ist oder trotzt, deutest du das vielleicht als „schlechtes Benehmen“ – dabei ist es oft ein Ausdruck von Überforderung. Denn auch schöne Ereignisse und Vorfreude können eine Menge Stress erzeugen – insbesondere in kleinen Menschen.
3. „Ich weiß nicht, wie ich mein Kind beruhigen soll.“
Wenn Kinder in der Weihnachtszeit emotional aufbrausend sind, brauchen sie Unterstützung. Doch viele Eltern sind entweder dadurch selbst sehr gestresst und/oder unsicher, wie sie in solchen Momenten handeln sollen – oft, weil wir selbst keine Vorbilder hatten, die uns gezeigt haben, wie man ein Kind liebevoll begleitet. Außerdem fehlen Werkzeuge, selbst ruhig zu bleiben, wenn unser Kind ausflippt. [Lade dir >>hier meinen kostenlosen Hörkurs für solche Situationen herunter.]
4. „Meine Erwartungen sind unrealistisch.“
Perfekte Weihnachten gibt es nicht – auch wenn Social Media uns oft das Gegenteil vorgaukelt. Unrealistische Erwartungen an dich und deine Kinder können den Druck erhöhen, anstatt eine besinnliche Zeit zu schaffen. Frage dich: Will ich das wirklich alles? Muss ich das wirklich alles?
5. „Ich habe keine Strategien, um meinen Akku aufzuladen.“
Und jetzt mal Hand aufs Herz: Wie oft bleibst du selbst auf der Strecke– im Advent und über Weihnachten hinaus? Der Familienalltag verlangt viel, doch ohne funktionierende Strategien, um deine Energie aufzuladen, wirst du schneller gereizt und weniger belastbar. Dann kannst du noch so viel über bedürfnisorientierte Erziehung wissen, der Stress lässt dich dennoch irgendwann explodieren.
6. „Ich bin zu kritisch mit mir selbst.“
Diese innere Stimme, die dich ständig antreibt und kritisiert – kennst du sie? Viele Mütter schimpfen innerlich mit sich selbst, wenn sie nicht alles perfekt hinbekommen. Doch diese Härte macht es noch schwierig, gelassen zu bleiben. Sie erzeugt inneren Druck und Stress und macht noch gereizter. Die Lösung: An alten Mustern, die diese Stimme und unsere hohen Erwartungen an uns selbst hervorbringen. Das gehört in meiner Begleitung zum Standard, da alle Menschen diese alten Programme in sich tragen.
7. „Ich nehme das Verhalten meines Kindes persönlich.“
Dein Kind hat einen Wutanfall, reagiert körperlich oder beschimpft dich – und plötzlich denkst du: „Ich bin einfach keine gute Mutter, ich kriege das hier nicht anständig hin.“ Solche Gedanken kommen schnell, doch sie erzeugen unnötigen Druck und schaden deinem Selbstwertgefühl. Sie lassen sich jedoch nicht so ohne weiteres abstellen, denn auch sie sind ein altes Programm von früher, das sich aber verändern lässt. Und wir sollten es verändern – unabhängig von unserer Mutterschaft, damit wir nicht länger immer nur dann fühlen, dass wir wertvoll sind, wenn wir alle anderen zufriedenstellen und alle Aufgaben mit Bravour erledigen. Auch dazu kannst du dich >>>hier informieren.
8. „Ich vergesse meine eigenen Bedürfnisse.“
Die meisten Mütter stellen ihre Bedürfnisse hinten an – nicht nur in der Adventszeit. Doch wenn du immer zuerst für andere sorgst, bleibt irgendwann nichts mehr für dich übrig. Das macht dich müde, gereizt und ausgelaugt. Wie ich schon in den vorherigen Abschnitten geschrieben habe: Das ist nichts, was uns nur zur Weihnachtszeit begegnet. Es ist nur oft dann sehr. sehr sichtbar: Wir bemühen uns, allen um uns herum eine tolleWeihnachtszeit zu bereiten – fragen uns selbst aber gar nicht, was wir möchten und brauchen. Das haben wir in unserer Kindheit gelernt und wir sollten das Programm umschreiben, damit auch wir ein zufriedenes und vor allem gesünderes Leben führen, denn dieses Muster schafft Erschöpfung, Frust und ist oft eine Ursache für Depressionen.
Warum es nicht nur um Tipps geht
Vielleicht hast du schon unzählige Tipps für eine stressfreie Adventszeit & einen entspannteren Familienalltag gelesen – und scheint trotzdem nichts wirklich zu helfen. Das liegt daran, dass oberflächliche Tricks oft die tieferliegenden Probleme nicht lösen. Um wirklich etwas zu verändern, musst du die Wurzeln erkennen:
- Warum ist dein Kind so aufgewühlt?
- Warum reagierst du gereizt?
- Welche Erwartungen setzt du selbst – und warum?
- Wie kannst du das nachhaltig verändern?
Diese Fragen führen zu einem tieferen Verständnis für dich und dein Kind. Sie helfen dir, nicht nur einzelne Situationen besser zu meistern, sondern langfristig eine entspanntere und liebevollere Familienatmosphäre zu schaffen.
Aber bitte beachte: Dass wir sie uns selbst in der Regel nicht komplett und wirksam beantworten können ist völlig normal. Wir alle haben blinde Flecken, die wir selbst nicht sehen können.
Das ist so wie beim Autofahren: Wir brauchen Spiegel, um diese sehen zu können. Das ist die Hauptaufgabe von gutem Coaching und hilfreicher Beratung.
Wie du die Herausforderungen angehen kannst
1. Dein Kind besser verstehen
Versuche, hinter das Verhalten deines Kindes zu blicken. Statt zu denken, „Warum benimmt es sich so?“, frage dich: „Was braucht mein Kind gerade?“ In meinem Podcast findest du viele, viele Folgen, die das Verhalten von Kindern beleuchten. Höre zum Einstieg diese Folge: Verhalten und Bedürfnisse verstehen
2. Deine eigene Gelassenheit stärken
Gelassenheit beginnt bei dir. Arbeite daran, deine eigenen Stressmuster zu erkennen und zu durchbrechen. Praktische Werkzeuge wie Atemübungen oder kurze Achtsamkeitsmomente können helfen, in stressigen Situationen ruhiger zu bleiben. Lade dir >>hier meinen kostenlosen Hörkurs dafür herunter.
3. Deine Bedürfnisse priorisieren
Plane bewusst kleine Auszeiten für dich ein, auch wenn es nur fünf Minuten am Tag sind. Deine Bedürfnisse sind genauso wichtig wie die deines Kindes. Diese Podcastfolgen unterstützen dich dabei:
- Me-Time & Pausen für Mamas
- Du denkst, du hast keine Zeit für Pausen
- Du stellst deine Pause immer wieder hinten an
Gelassene Weihnachten & ein gelassener Alltag beginnen bei dir
Die Adventszeit kann emotional herausfordernd sein, aber sie bietet auch eine Chance: eine Chance, die Verbindung zu deinen Kindern zu stärken und gleichzeitig deine eigene Gelassenheit zu entwickeln. Es geht nicht darum, perfekte Weihnachten zu schaffen – sondern darum, eine liebevolle und entspannte Atmosphäre zu schaffen, in der alle ihren Platz finden.
Vielleicht ist gerade JETZT der Zeitpunkt, endgültig den ersten Schritt zu machen und etwas zu verändern: für dich, für dein Kind, für euren Alltag und dafür, dass es in Zukunft nachhaltig anders wird. In jeder Krise steckt auch eine riesige Chance.