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Überfordert & lost im Mamaalltag – so gewinnst du die Kontrolle zurück (überraschend einfach)

Der Alltag mit Kindern hat voll zugeschlagen.

Meine Freundin sieht müde aus. Wahrscheinlich ähnlich müde wie ich.Ich korrigiere: Der Alltag mit Kindern im Winter, wenn alle Immunsystem irgendwann in die Knie gehen und man wochenlang isoliert zu Hause hockt, das letzte aus den Malbuch-, Lego- und Gesellschaftspielbeständen herausholt und sich fragt, wie man das schon so oft durchgestanden hat und wie man es jetzt durchstehen soll, hat voll zu geschlagen.

Entschuldige den Schachtelsatz, aber ich weiß, als Mutter muss dein Gehirn ständig zwischen so vielen offenen Tabs hin- und herspringen, da ist so ein Satz ein Kinderspiel für dich.

Kinderspiel. Die Zeit der Infekte ist für Eltern alles anderes als das.

Meine müde Freundin ringt mit sich. Blickt auf die Uhr. „Komm mit mir in den Wald“, lade ich sie ein. Denn dort radele ich jetzt nach dem Schul- und Kita-DropOff hin. Kopf und Nervensystem lüften. Auftanken.

„Ich kann nicht“, sagt sie, ich bin ab 9 Uhr in Terminen. 

Ob sie nicht vielleicht besser ins Bett gehöre, frage ich sie. Unbequem, ich weiß. Könnte an meinem Beruf liegen. Ich bin als Coachin und Beraterin unheimlich gerne ermutigend und bestärkend. Und dann unbequem, wenn mein Gegenüber das braucht, um sich weiterzuentwickeln.

Aber jetzt habe ich gar keinen Coachingauftrag. Ich frage als Freundin.

„Ich kann das nicht“, antwortet sie. Ich blicke sie abwartend an. „Das ist mein altes Thema“, sagt sie weiter, „ich weiß…“

Ich kenne dieses „Thema“. Weißt du, wie ich früher „krank gefeiert“ habe? (Allein schon der Begriff „krank feiern“ erscheint mir wie ein riesiges Druckmittel. So als mache man anderen etwas vor. Mache es sich lauschig und entspannt, während die anderen Deppen malochen.)

Krank? Ich hab im Liegen weitergearbeitet...

Wenn ich früher krank war, habe ich gelegen – nur wenn es wirklich nicht anders ging. Dabei hatte ich meinen Laptop auf dem Bauch und ich habe im Liegen gearbeitet. Wenn ich mich einigermaßen auf den Beinen halten konnte, musste ich erstmal aufräumen und sauber machen, bevor ich mich hinlegen konnte. Um zu arbeiten. Ich hatte eine solche Unruhe und so viel Druck in mir, dass ich es nicht ausgehalten habe, einfach nur zu liegen und mich auszuruhen. 

Kennst du das auch? 

Ich tippe mal auf Ja, denn die meisten Menschen, die ich als Coachin begleite, kennen das so oder so ähnlich. Und auch eigentlich alle meine Freundinnen. 

Gelernt ist gelernt. 

Alte Muster. 

Die Unruhe hält uns davon ab, zu fühlen

Uns faul zu fühlen. Unnütz zu fühlen. Als Belastung für andere zu fühlen. Wertlos, wenn wir nicht leisten.

Hochgradig unangenehme, beängstigende Gefühle. Denen liefern wir uns lieber nicht aus. Deswegen routieren Menschen weiter, auch wenn ihr Körper ihnen eine Botschaft nach der nächsten schickt.

Und der menschliche Körper ist da ja wirklich zunächst total höflich. 

Er schickt uns über lange Zeit viele kleine Hinweise, Signale, Bitten, dass wir jetzt mal Ruhe und Erholung bräuchten. Damit unsere Balance und unsere Gesundheit aufrechterhalten bleiben können. 

Die meisten Menschen hören diese Botschaften nicht. Weil sie im Laufe ihres Heranwachsens gerlent haben, sie auf lautlos zu stellen. Zu muten. Ohne Vibrationsalarm.

Diejenigen, die sie noch wahrnehmen, drücken sie oft weg. So als würde ein unangenehmer Bekannter anrufen und uns einen in eine toxische Unterhaltung verwickeln wollen. Dabei ist die Selbstliebe persönlich am Apparat. Aber die Menschen gehen oft nicht dran. Abtrainiert. 

Da muss der Körper mitunter SEHR LAUT & DEUTLICH WERDEN.

Kinder sollen lernen auf ihre Grenzen zu achten

Viele Eltern möchten es zumindest für ihre Kinder anders. Zwingen sie nicht permanent, über ihre körperlichen und persönlichen Grenzen zu gehen.

Das ist gut und sicherlich absolut notwendig, wenn wir möchten, dass sie es als Erwachsene anders machen können.

Leider kommt jetzt ein Aber:

Vielleicht kennst du den folgenden Spruch?

Kinder tun nicht, was wir sagen, sie tun, was wir tun.

Heißt:

  • Dein Kind guckt dir zu, wie du dich nicht hinlegst, wenn du krank bist.
  • Es guckt dir zu, wie du deine Grenzen übertrittst und deine Gesundheit mit Füßen trittst.

Unser Verhalten wir die innere unbewusste Betriebsanleitung für unsere Kinder.

Ja, ich weiß, ich bin damit schon wieder unbequem. Weil ich möchte, dass wir es nicht nur für unsere Kinder anders machen, sondern auch für uns.

Und weil ich dich nicht nur aufrütteln, sondern noch mehr Hilfreiches an die Hand geben möchte, hab ich jetzt noch einen Weg für dich, etwas zu verändern.

So veränderst du etwas – wenig Aufwand, große Wirkung

Wenn wir, wie meine Freundin, „Ich kann nicht“ sagen, entreißen wir uns selbst das Steuerrad. Wir machen uns klein und begeben uns unbewusst in eine ohnmächtige Position.

„Mir sind die Hände gebunden, ich kann das nicht bestimmen und gestalten. Ich bin machtlos.“ Das ist Aussage an uns selbst dahinter.

Natürlich nicht mit Absicht. Auch das ist frühkindlich erlernt, in einer Zeit, in der wir kaum Einfluss hatten. Wir haben in deinen Momenten nicht bewusst vor Augen, dass wir jetzt erwachsen sind.

Dass wir keinen Ärger mehr bekommen – und wenn, dass er uns nicht mehr so zugrunderichten kann wie früher, als wir von unseren erwachsenen Bezugspersonen abhängig waren. 

Doch heute stimmt das nicht mehr.

Der allerwichtigste Schritt, in die Veränderung zu kommen, ist auch gleichzeitig der, der dir wieder Macht und Selbstwirksamkeit zurückgibt. Wann immer dir auffällt, dass du „Ich kann das nicht“ sagst – ich kann mich nicht ausruhen, ich kann das nicht absagen, ich kann das nicht ausfallen lassen, etc. – ändere deine Aussage:

"Ich will das nicht."

Probiere es aus. Denn theoretisch könnte meine Freundin sich krankmelden. Sie könnte die Termine absagen. Das würde gehen. Die Welt würde sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit weiterdrehen, und in 150 Jahren würde man in keinem Geschichtsbuch lesen, dass in der Bundesrepublik Deutschland das Chaos ausgebrochen ist, weil sie sich ins Bett gelegt hat.

Unbewusst machen wir fantasierten Folgen riesiggroß und uns selbst winzigklein. Weil wir früher kleingehalten worden sind: „Wenn der Kuchen spricht, haben die Krümel Pause.“

„Du markierst“, habe ich oft gehört, wenn ich müde war und mich nicht gut fühlte. Wie sollten wir da lernen, uns selbst zu glauben und gut auf uns zu achten?

Aber wir können es jetzt tun. Wenn du sagst: „Ich bin echt erschöpft und die letzten Wochen hängen mir in den Knochen, aber ich will mich gerade nicht krankmelden“, bringt dich das in einen völlig anderen Gefühlsstatus. Den der Steuerung.

Du entscheidest.

Das ist dann vielleicht immer noch nicht die allergesündeste Entscheidung, aber du kommst von Hilflosigkeit und Ohnmacht zurück in die Selbstwirksamkeit.

Die fühlt sich IMMER besser an, gibt mehr Energie und macht nach und nach den Weg zu Veränderung frei.

Probiere es aus, sooft du kannst. Ich verspreche dir, das ist ein winziges Werkzeug mit riesiger Wirkkraft.

Ich nutze von diesen Mikro-Tools mit Makro-Wirkung so viele wie möglich. Denn als Eltern haben wir oft nur einen winzigkleinen Handlungsspielraum, also lieber kleine Werkzeuge, ohne viel Aufwand mit großer Wirkung nutzen. Das ist so eines. Hole dir deine Entscheidungskraft zurück und du wirst feststellen, wie sich mit der Zeit Dinge verändern, weil du Verantwortung für dich, deine Entscheidungen und dein Handeln übernimmst.

Das ist wichtig, insbesondere, da wir als Eltern oft sehr fremdbestimmt sind. Es bleiben also noch genug Aspekte, die wir nicht kontrollieren können, also fokussiere dich auf die, die du beeinflussen kannst!

Ich feiere dich!

Deine Juli

PS: Du bist neugiriert, ob diese Werkzeuge, von denen ich immer spreche und schreibe, auch dir helfen können, in deinem Familienalltag mehr Leichtigkeit, Kraft und Freude zu spüren und weniger gestresst und belastet zu sein? Sprich mit uns in einem kostenlosen Termin über deine aktuelle Situation und wir schauen, was genau du brauchst, um gelassener & zufriedener zu sein und weniger zu schimpfen:
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