Du bist mit deinem Kind auf dem Spielplatz. Einige Kinder rennen gemeinsam hinüber zum Klettergerüst. Doch dein Kind steht etwas abseits, mit verkniffenem Gesichtsausdruck und geballten Fäusten. Eben hat es die anderen Kinder beschimpft.
Vielleicht bist du als Mutter oder Vater aber auch manchmal herausgefordert, weil dein Kind haut, sich zurückzieht oder nicht tut, worum du es bittest.
Ja – das Verhalten von Kindern kann uns als Eltern manchmal vor große Herausforderungen stellen. Doch wenn wir nur das sichtbare Verhalten fokussieren und nicht die dahinter verborgenen Bedürfnisse und Gefühle erkennen, entgehen uns wichtige Botschaften.
Ich möchte dir hier ein Bild mitgeben, das dir dabei helfen soll, das Verhalten deines Kindes besser zu verstehen.
Was hinter dem Hauen und Co. steckt
Stell dir einen Baum vor. Er besteht nicht nur aus dem sichtbaren Stamm, den Ästen, Blättern und Zweigen, sondern auch aus dem, was sich unter Rinde verbirgt sowie aus den unsichtbaren Wurzeln und Verzweigungen unter der Erde.
Ähnlich verhält es sich mit dem Verhalten von Kindern. Das sichtbare Verhalten ist wie die Krone des Baumes – zum Beispiel Hauen, Schreien, Verweigerung oder Kooperation.
Unter der Rinde laufen die Gefühle entlang und führen zu den Wurzeln, den Bedürfnissen der Kinder.
Folgen für das Selbstbild
Wenn wir uns ausschließlich auf das sichtbare Verhalten konzentrieren, lassen wir die Emotionen und die tieferen Bedürfnisse außer Acht, die das Verhalten des Kindes auslösen.
Kinder kommunizieren gewissermaßen durch ihr Verhalten, da ihnen lange Zeit einfach erklärt noch die Fähigkeit fehlt, ihre Gefühle in Worte zu fassen. Sie sind darauf angewiesen, dass Erwachsene erkennen, wie es ihnen geht und was sie brauchen.
Nur das sichtbare Verhalten eines Kindes zu sehen und zu beurteilen, kann negative Auswirkungen auf sein Selbstbild haben. Wenn ein Kind immer wieder nur aufgrund seines Verhaltens beurteilt wird, fühlt es sich irgendwann missverstanden, nicht wertgeschätzt und unter Umständen sogar ungeliebt.
Es kann beginnen, negative Überzeugungen über sich selbst zu entwickeln und sein eigenes Verhalten als Beweis für vermeintliche Defizite oder Unzulänglichkeiten interpretieren. Dies kann zu einem geringen Selbstwertgefühl, Unsicherheit und einem Mangel an Selbstvertrauen führen.
Weg zu mehr Verständnis und Verbindung
Um das Verhalten unserer Kinder besser zu verstehen, müssen wir die Sprache des Baumes – die unsichtbaren Bedürfniswurzeln – entschlüsseln. Indem wir uns darauf konzentrieren, die Bedürfnisse und Gefühle hinter dem Verhalten zu erkennen und darauf einzugehen, können wir eine tiefere Verbindung zu unseren Kindern aufbauen.
Das gelingt mit Gelassenheit, Empathie und der Bereitschaft, alte Erziehungsmaximen und überholte Dogmen loszulassen. Denn wissenschaftliche Bereich wie die Bindungsforschung, die Entwicklungspsychologie und die Hirnforschung zeigen, dass wir Kinder anders wahrnehmen müssen als noch vor wenigen Jahrzehnten, damit sie ein positives Selbstbild und ein starkes Sozialverhalten entwickeln.
Wenn du Wissen möchtest, wie du das Verhalten deines Kindes besser verstehen kannst, komm unbedingt zu einem meiner Live-Events. Diese sind in der Regel kostenlos und du kannst dich über >>>meinen Telegramkanal dafür anmelden.